Verfahren im Detail
Zinkphosphatierung
Allgemeine Verfahrensbeschreibung
Die Zinkphosphatierung ist ein chemisches Konversionsverfahren zur Erzeugung einer kristallinen Zinkphosphatschicht auf Stahloberflächen. Die graue, poröse Schicht bietet ausgezeichneten Korrosionsschutz und dient als idealer Haftgrund für nachfolgende Lackierungen, Pulverbeschichtungen oder Ölkonservierungen. Die Kristallstruktur bindet Öle sehr gut, wodurch sich Gleiteigenschaften und Korrosionsschutz weiter verbessern. Das Verfahren ist etabliert im Automobilbau, Maschinenbau und für Verbindungselemente. Zinkphosphatierung ist wirtschaftlich, reproduzierbar und erfüllt höchste Qualitätsstandards.

Vorteile auf einen Blick
- Exzellente Lackhaftung als Haftvermittler
- Sehr guter Korrosionsschutz
- Gute Ölbindung für verbesserte Gleiteigenschaften
- Elektrisch isolierend
- Beschichtung auch in Hohlräumen und Bohrungen
- Gleichmäßige Schichtbildung
- Wirtschaftliches Verfahren
Wirkprinzip
Das Stahlbauteil wird in eine saure, zinkphosphathaltige Lösung getaucht. An der Oberfläche erfolgt eine chemische Reaktion, bei der Eisen vom Grundwerkstoff gelöst wird und gleichzeitig unlösliche Zinkphosphatkristalle (Hopeite) auf der Oberfläche abgeschieden werden. Die Kristalle wachsen fest mit dem Grundmaterial verbunden und bilden eine poröse, verankerte Schicht. Die Behandlung erfolgt bei 40–70°C für 5–15 Minuten.

Oberflächeneffekt
Die Oberfläche zeigt eine charakteristische mittelgraue bis dunkelgraue, matte Färbung mit feiner Kristallstruktur. Die Schicht ist gleichmäßig, leicht rau und besitzt eine poröse Mikrostruktur, die Öle und Lacke gut aufnimmt. Ohne Nachbehandlung erscheint die Oberfläche matt und trocken, mit Ölung entsteht ein leicht glänzender, dunkler Farbton.
Technische Daten
- Schichtdicke: 1–15 g/m² (Schichtgewicht)
- Kristallgröße: 1–10 µm (fein-, mittel-, grobkristallin)
- Korrosionsbeständigkeit: 48–240 h Salzsprühtest (mit Öl)
- Farbe: mittelgrau bis dunkelgrau
- Elektrischer Widerstand: isolierend
Typische Bauteile und Anwendungen
- Automotive: Karosserieteile vor Lackierung, Fahrwerkskomponenten
- Schrauben und Verbindungselemente: mit Ölkonservierung
- Maschinenbau: Zahnräder, Getriebeteile, Führungen (geölt)
- Blechteile: Gehäuse, Abdeckungen vor Pulverbeschichtung
- Federtechnik: Druckfedern, Zugfedern mit verbesserter Dauerfestigkeit
- Rohrleitungen: Stahlrohre als Korrosionsschutz
- Werkzeuge: Handwerkzeuge mit Ölkonservierung
- Bauindustrie: Stahlkonstruktionen vor Lackierung
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