Verfahren im Detail
Brünieren von Stahl
Schwarzoxidieren
Allgemeine Verfahrensbeschreibung
Das Brünieren von Stahl ist ein chemisches Konversionsverfahren zur Erzeugung einer dünnen, dunklen Oxidschicht auf Eisenwerkstoffen. Durch die Behandlung in alkalischen oder sauren Lösungen entsteht eine schwarze bis blauschwarze Magnetitschicht (Fe₃O₄), die leichten Korrosionsschutz bietet und Reflexionen minimiert. Optional wird die Oberfläche abschließend geölt, um die Schutzwirkung zu erhöhen. Das Verfahren eignet sich besonders für Präzisionsteile, Werkzeuge und dekorative Anwendungen, bei denen eine matte, edle Optik gefordert ist.

Vorteile auf einen Blick
- Matte, reflexionsarme schwarze Oberfläche
- Verbesserter Korrosionsschutz (besonders mit Ölkonservierung)
- Geringe Schichtdicke ohne Maßveränderung
- Kostengünstiges Verfahren
- Edle, technische Optik
- Keine Abplatzgefahr
- Geeignet für Präzisionsteile
- Verbesserte Gleiteigenschaften mit Ölung
Wirkprinzip
Beim Brünieren wird das Stahlbauteil in ein alkalisches oder saures Brünierbad (z.B. Natronlauge bei 130–150°C oder saure Lösungen bei Raumtemperatur) eingetaucht. Die Eisenoberfläche reagiert mit den Oxidationsmitteln im Bad und bildet eine festhaftende Magnetitschicht (Fe₃O₄). Nach der Behandlung erfolgt eine gründliche Spülung und optional eine Ölkonservierung zur Verbesserung des Korrosionsschutzes.

Oberflächeneffekt
Die brünierte Oberfläche zeigt eine satte, tiefschwarze bis blauschwarze, matte Färbung mit edler Anmutung. Die Oberfläche ist reflexionsarm und weist eine feine, gleichmäßige Struktur auf. Durch die minimale Schichtdicke bleibt die ursprüngliche Oberflächenstruktur weitgehend erhalten. Mit Ölkonservierung entsteht ein leichter, seidiger Glanz.
Technische Daten
- Schichtdicke: 0,5–2 µm
- Korrosionsschutz: gering bis mittel (mit Öl erheblich verbessert)
- Temperaturbeständigkeit: bis ca. 300°C
- Farbe: schwarz bis blauschwarz
- Verfahrenstemperatur: 130–150°C (alkalisch) oder 20–30°C (sauer)
- Geeignete Werkstoffe: unlegierte und niedriglegierte Stähle
- Salzsprühtest: 8–48 h (abhängig von Nachbehandlung)
Typische Bauteile und Anwendungen
- Waffenkomponenten: Läufe, Verschlüsse, Visierungen
- Werkzeuge: Messwerkzeuge, Maschinenwerkzeuge, Handwerkzeuge
- Maschinenbau: Zahnräder, Federn, Schrauben, Kleinteile
- Optik: Fassungen, Tubusrohre, Halterungen
- Feinmechanik: Präzisionsteile, Uhrenkomponenten
- Automotive: Dekorteile, Befestigungselemente
- Kunsthandwerk: Skulpturen, Beschläge, dekorative Metallarbeiten
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