Verfahren im Detail
Glasperlenstrahlen
schonend, verdichtend, dekorativ
Allgemeine Verfahrensbeschreibung
Glasperlenstrahlen ist ein schonendes, mechanisches Oberflächenbehandlungsverfahren mit runden Glasperlen als Strahlmittel. Im Gegensatz zum abrasiven Edelkorundstrahlen erfolgt hier eine schonende Verdichtung und Glättung der Oberfläche ohne wesentlichen Materialabtrag. Das Verfahren erzeugt eine homogene, matte, seidenmatte Oberfläche und verbessert durch die Kaltverfestigung die Ermüdungsfestigkeit. Glasperlenstrahlen eignet sich ideal zur Entfernung von Bearbeitungsspuren, zur optischen Aufwertung und zur Vorbereitung für nachfolgende Beschichtungen. Das Verfahren ist besonders schonend zu Präzisionsteilen.

Vorteile auf einen Blick
- Schonende Oberflächenbehandlung ohne Abtrag
- Homogene, matte bis seidenmatte Optik
- Oberflächenverfestigung (Kaltverfestigung)
- Verbesserung der Ermüdungsfestigkeit
- Entfernung von Bearbeitungsspuren
- Keine scharfen Kanten oder Riefen
- Für empfindliche Materialien geeignet
- Reproduzierbare, gleichmäßige Ergebnisse
Wirkprinzip
Runde Glasperlen (Durchmesser 50–500 µm) werden mit Druckluft (2–6 bar) auf die Werkstückoberfläche geschleudert. Durch den elastischen Aufprall der Kugeln wird die Oberfläche verdichtet, geglättet und verfestigt, ohne Material abzutragen. Die wiederholten Aufprallereignisse erzeugen eine gleichmäßige, matte Mikrostruktur und induzieren Druckeigenspannungen, die die Ermüdungsfestigkeit erhöhen.

Oberflächeneffekt
Die Oberfläche wird gleichmäßig matt bis seidenmatt mit feiner, homogener Struktur. Die ursprüngliche Kontur bleibt erhalten, während Bearbeitungsspuren, Kratzer und Unebenheiten geglättet werden. Die Oberfläche zeigt eine edle, gleichmäßige Mattierung ohne Glanzpunkte und weist eine sehr gleichmäßige, diffus reflektierende Optik auf.
Technische Daten
- Strahlmittel: Glasperlen (Natron-Kalk-Glas)
- Perlengröße: 50–500 µm
- Strahldruck: 2–6 bar
- Härte Strahlmittel: ca. 500 HV (Mohs 6)
- Rautiefe: Ra 0,5–3 µm
- Materialabtrag: minimal (< 5 µm)
- Geeignete Werkstoffe: alle Metalle, auch weiche Legierungen
Typische Bauteile und Anwendungen
- Edelstahl: Medizinische Instrumente, Chirurgie-Werkzeuge
- Aluminium: Gehäuse, Bedienelemente, Designteile
- Titanteile: Luft- und Raumfahrtkomponenten, Implantate
- Präzisionsteile: Messgeräte, optische Komponenten
- Schmuck: Uhrengehäuse, Armbänder, Verschlüsse
- Automotive: Felgen, Zierleisten, Emblem-Träger
- Elektronik: Gehäuse, Frontplatten, Bedienfelder
- Federelemente: Verbesserung der Dauerfestigkeit
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